Ein faszinierendes Phänomen mit überraschenden Vorteilen:
Rötlich gefärbter Urin nach dem Genuss von Rote-Bete-Salat mag zunächst harmlos erscheinen, doch dieses Phänomen, bekannt als Beeturie, offenbart mehr, als man denkt. Studien zeigen, dass Rote Bete nicht nur deine Magenschleimhaut schützt und die Heilung von Schäden fördert, sondern auch gegen den Magenkeim Helicobacter pylori (H. pylori) helfen kann – ein Hauptverursacher von Gastritis und Magengeschwüren.

Beeturie und die Kraft der Roten Bete

Rote Bete ist reich an Nitrat, das im Körper zu Nitrit umgewandelt wird. Nitrit spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit deines Magens, indem es:

  1. Die Durchblutung der Magenschleimhaut verbessert und die Heilung beschleunigt.
  2. Das Enzym Pepsin inaktiviert, um die Schleimhaut vor Schäden zu schützen.
  3. Den Magenkeim H. pylori abtötet, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Schutz vor Helicobacter pylori: Eine natürliche Lösung

Die Studie von Dykhuizen et al. (1998) belegt, dass Nitrit unter sauren Bedingungen hochwirksam gegen H. pylori ist. Dabei zeigte sich:

  • Nitrit bildet im Magen reaktive Stickstoffverbindungen wie Stickstoffdioxid, die H. pylori abtöten.
  • Diese Wirkung tritt bereits bei physiologischen Nitritkonzentrationen auf, wie sie nach einer nitrathaltigen Mahlzeit im Speichel vorkommen.
  • Eine Nitritkonzentration von 500 µmol/l bei pH 2 führte innerhalb von 30 Minuten zum vollständigen Absterben der Bakterien.

H. pylori und seine Gefahren:

H. pylori ist ein häufiger Erreger, der Gastritis, Magengeschwüre und sogar Magenkrebs verursachen kann. Seine Überlebensstrategie beruht auf der Neutralisierung von Magensäure durch das Enzym Urease. Nitrit unterbricht diesen Schutzmechanismus und macht den Keim angreifbar.

Die dreifache Schutzwirkung der Roten Bete

Rote Bete wirkt auf drei Ebnen schützend auf deinen Magen:

1. Bessere Durchblutung der Magenschleimhaut

Wie die Studie von Petersson et al. (2007) zeigt, steigert Nitrat die Durchblutung der Magenschleimhaut. Dies verbessert die Regeneration und schützt die Schleimhaut vor schädigenden Einflüssen, wie sie durch Schmerzmittel oder Gallensalze verursacht werden.

Diese Wirkung wird durch die untenstehende Grafik verdeutlicht. Hier sieht man, dass die Magenschleimhaut der Tiere, die Nitrat erhalten haben, dicker und somit besser geschützt war.

2. Schutzwirkung durch die Nitration von Pepsin

Eine weitere spannende Erkenntnis liefert die Studie von Rocha et al. (2012): Nitrat kann Pepsin, ein wichtiges Verdauungsenzym im Magen, chemisch verändern. Dabei wird Pepsin durch die sogenannte Nitration inaktiviert, was zwei entscheidende Vorteile hat:

  • Verringerte Pepsinaktivität: Das durch Nitrat nitratiert Pepsin verliert einen Teil seiner Fähigkeit, die Magenschleimhaut anzugreifen.
  • Schutz vor Magengeschwüren: Unter entzündlichen Bedingungen verhindert die Nitration von Pepsin die Verschlimmerung bestehender Magenschäden.

Folgende Grafik veranschaulicht die Wirkung von nitratreicher Gemüseernährung:

3. Abtötung von Helicobacter pylori:

Nitrit zerstört in Kombination mit ausreichend Magensäure (pH Wert 2) diesen gefährlichen Keim auf natürliche Weise und unterstützt die Gesundheit der Magenschleimhaut.

Praktische Tipps für deinen Magen

  • 100 ml BIO Rüben Herz – ein konzentrierter Rote Bete Saft täglich oder 500 ml handelsüblicher Rote Bete Saft liefern die notwendige Nitratmenge, um die oben genannten Effekte zu erzielen.
  • Hinweis zur Urinfarbe: Wenn der Urin nicht mehr rötlich ist, zeigt das, dass deine Magensäureproduktion optimal ist und sich die Schleimhaut regeneriert hat.
  • Kombiniere Rote Bete mit einer ausgewogenen Ernährung, reich an grünem Blattgemüse, um die Nitritkonzentration im Magen weiterzuerhöhen.

 

banner-wirkung-nebenwirkung-rote-bete-konzentrierter-saft Rote Bete und Helicobacter pylori

 

Fazit: Konzentrierter Rote Bete Saft – dein natürlicher Schutzschild für den Magen

Die Ergebnisse zeigen, dass Rote Bete weit mehr ist als nur ein gesundes Gemüse: Sie schützt die Magenschleimhaut, fördert die Heilung von Schäden und bekämpft gleichzeitig gefährliche Bakterien wie Helicobacter pylori.

PS: Was ich persönlich tun würde, wenn ich eine nachgewiesene akute Helicobacter pylori-Infektion hätte?  Ich würde den konzentrierten Rote Bete Saft mit täglich 300 bis 500 g gedünsteten Brokkoli für 7 Tage ergänzen, um noch schnellere Erfolge zu erzielen. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass dies in Kombination sehr effektiv ist gegen Helicobacter pylori. Brokkoli enthält Sulforaphan, das, wie mit Studien nachgewiesen, zur Reduktion von H. pylori beiträgt.


Zitierte Studien:

  1. Petersson J., Phillipson M., Jansson E.Å., et al. (2007). Dietary nitrate increases gastric mucosal blood flow and mucosal defense. American Journal of Physiology-Gastrointestinal and Liver Physiology, 292, G718–G724.
  2. Rocha B.S., Gago B., Barbosa R.M., et al. (2012). Pepsin is nitrated in the rat stomach, acquiring antiulcerogenic activity: A novel interaction between dietary nitrate and gut proteins. Free Radical Biology and Medicine. DOI: 10.1016/j.freeradbiomed.2012.12.017
  3. Dykhuizen R.S., Fraser A., McKenzie H., et al. (1998). Helicobacter pylori is killed by nitrite under acidic conditions. Gut, 42, 334–337.