Hast du dich schon mal gefragt, wie das Nitrat im Gemüse eigentlich in das wichtige NO umgewandelt wird?

Die Verstoffwechslung passiert überraschenderweise über einen Umweg – nämlich wird eine Extrarunde gedreht über unseren Speichel. Und das aus gutem Grund! Denn das Nitrat kann gar nicht direkt für die Herstellung von NO verwendet werden. Es muss zuerst zu Nitrit umgewandelt werden. Diese Aufgabe übernehmen Bakterien für uns, die wir natürlicherweise im Mund haben.

Und so funktioniert’s:

Es entsteht ein Kreislauf, der vereinfacht folgendermaßen abläuft:

  • Nitrat wird über Nahrungsmittel aufgenommen und im Magen sowie Dünndarm rasch in den Blutkreislauf absorbiert.
  • Ein Teil gelangt über das Blut zu den Speicheldrüsen, die es im Speichel wieder in den Mund zurückbringen.
  • Durch die natürliche Bakterienflora in der Mundhöhle wird Nitrat zu Nitrit umgewandelt. Dieses ist nun im Speichel und wird geschluckt. Dadurch gelangt das Nitrit dann in den Magen. Dort wird es teilweise bereits in NO umgewandelt, was eine keimtötende Wirkung hat – sehr nützlich gegen krankmachende Erreger!
  • NO und Nitrit gelangen aus dem Verdauungssystem wieder in den Blutkreislauf, wo beide in einer komplizierten Wechselwirkung nach Bedarf für den Körper abrufbar sind.
  • Überschüssiges Nitrat wird innerhalb von 48 Stunden völlig über den Urin ausgeschieden.

Keine antibakterielle Mundspülung verwenden!

Was ist die wesentliche Erkenntnis daraus, zu wissen, wie Nitrat verstoffwechselt wird? Genau, der Erhalt einer natürlichen Mundflora ist notwendig für die Wirkung!

Verwendest du nun regelmäßig antibakterielle Mundspülung werden radikal alle Bakterien in deinem Mund reduziert – aber auch die nützlichen. Ohne diese Bakterien kann Nitrat nicht mehr so effizient umgewandelt werden (ein Teil passiert trotzdem noch über die Darmflora). Der wertvolle Inhaltsstoff wird dann praktisch ungenutzt wieder ausgeschieden. Daher sollte man auf antibakterielle Mundspülung nur in Ausnahmefällen zurückgreifen und besser grundsätzlich verzichten. Natürlich gibt es Ausnahmen, beispielsweise wenn der Zahnarzt eine Spülung ausdrücklich verschrieben hat, um spezifische Probleme zu behandeln.