Was ist Hyponatriämie?
Hyponatriämie wird definiert als eine Natriumkonzentration im Blutserum von weniger als 135 mmol/l (Normalbereich: 135–145 mmol/l). Eine schwere Hyponatriämie liegt bei Werten unter 120 mmol/l vor. Sie entsteht meist nicht durch einen absoluten Mangel an Natrium, sondern durch ein Ungleichgewicht zwischen Wasser und Natrium im Körper – oft durch zu viel Wasser relativ zum Natriumgehalt (Verdünnungshyponatriämie).
Die Symptome reichen von mild (z. B. Müdigkeit, Kopfschmerzen) bis lebensbedrohlich (z. B. Krampfanfälle, Koma), abhängig davon, wie schnell der Natriumspiegel sinkt und wie stark er abfällt.
Ursachen der Hyponatriämie
Hyponatriämie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Hier die wichtigsten Ursachen:
1. Wasserretention
- Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH): Zu viel antidiuretisches Hormon (ADH) führt dazu, dass die Nieren übermäßig Wasser zurückhalten, was das Blut verdünnt. Häufig bei Tumoren, Infektionen oder Medikamenten.
- Herzinsuffizienz: Das Herz pumpt nicht effektiv, was zu Flüssigkeitsansammlungen und Natriumverdünnung führt.
- Leberzirrhose: Eine gestörte Leberfunktion beeinträchtigt den Flüssigkeitshaushalt.
- Nierenprobleme: Bei Nierenversagen kann Wasser nicht richtig ausgeschieden werden.
2. Natriumverlust
- Diuretika: Wassertabletten erhöhen die Natriumausscheidung, besonders Thiazide.
- Durchfall oder Erbrechen: Große Mengen an Natrium gehen verloren.
- Schwitzen: Intensiver Flüssigkeits- und Natriumverlust, z. B. bei Marathonläufern.
3. Übermäßige Wasseraufnahme
- Polydipsie: Exzessives Trinken von Wasser (z. B. bei psychischen Erkrankungen) verdünnt den Natriumspiegel.
- Medizinische Eingriffe: Zu viel hypotone Infusion kann den Natriumwert senken.
4. Pseudohyponatriämie
- Hohe Blutfettwerte (Hyperlipidämie) oder Proteine (z. B. bei Multiplem Myelom) können die Messung verfälschen, obwohl der tatsächliche Natriumgehalt normal ist.
Symptome der Hyponatriämie
Die Beschwerden hängen von der Geschwindigkeit und dem Ausmaß des Natriumabfalls ab:
- Leicht: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Konzentrationsprobleme.
- Moderat: Verwirrtheit, Schwindel, Gangunsicherheit.
- Schwer: Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen, Koma – durch ein Hirnödem, da Wasser in die Gehirnzellen diffundiert.
Diagnose
Ärzte stellen Hyponatriämie durch eine Blutuntersuchung fest. Zusätzlich werden oft Serumosmolalität, Urin-Natrium und der Volumenstatus (hypovolämisch, euvolemisch oder hypervolämisch) geprüft, um die Ursache einzugrenzen.
Behandlung der Hyponatriämie
Die Therapie richtet sich nach der Ursache, dem Schweregrad und der Dauer der Hyponatriämie. Wichtig: Eine zu schnelle Korrektur kann das osmotische Demyelinisierungssyndrom auslösen, eine gefährliche neurologische Komplikation.
1. Leichte, asymptomatische Hyponatriämie
- Beobachtung und Behandlung der Grundursache (z. B. Medikamente absetzen).
- Flüssigkeitsrestriktion, wenn Wasserretention die Ursache ist.
2. Moderate bis schwere Hyponatriämie
- Hypovolämisch: Volumengabe mit isotoner Kochsalzlösung (0,9 % NaCl), um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Hypervolämisch: Flüssigkeitsrestriktion und Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Herzinsuffizienz).
- Euvolemisch (z. B. SIADH): Strenge Trinkmengenbegrenzung (z. B. 500–1000 ml/Tag), ggf. Vaptane (ADH-Antagonisten wie Tolvaptan).
3. Akute, symptomatische Hyponatriämie
- Notfall: Langsame intravenöse Gabe von hypertoner Kochsalzlösung (3 % NaCl), um den Natriumspiegel um max. 8–10 mmol/l in 24 Stunden anzuheben. Engmaschige Überwachung ist essenziell.
Praktische Tipps
- Vorsicht bei älteren Menschen: Sie sind anfälliger, z. B. durch Medikamente oder eingeschränkte Nierenfunktion.
- Langsame Korrektur: Bei chronischer Hyponatriämie (länger als 48 Stunden) maximal 0,5 mmol/l pro Stunde anheben.
- Ursachen behandeln: Ohne Therapie der Grunderkrankung kehrt die Hyponatriämie oft zurück.

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